Der 14 Jahre alte Dackel Teggy ist ein richtig zäher Bursche! Wie viele Dackel aufgrund ihres ungünstigen anatomischen Körperbaus an Rückenproblemen leiden, so wurde auch dies dem Dackel zum Verhängnis. Teggy erlitt einen Diskusprolaps (Bandscheibenvorfall).

Bei einem Bandscheibenvorfall beim Hund (medizinisch: Diskusprolaps) tritt Bandscheibengewebe aus dem Gallertkern der Bandscheibe des Hundes aus. Die Wirbelsäule besteht aus knöchernen Wirbeln, die zum Teil miteinander verwachsen sind. Zwischen den knöchernen Wirbelkörpern der Wirbelsäule liegen die knorpeligen, elastischen Bandscheiben wie ein Puffer. Die Bandscheiben sind aus einem ringförmigen, faserknorpeligen Gewebe aufgebaut, das einen weichen Gallertkern umschließt. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt dieser Gallertkern aus der Bandscheibe aus und drückt auf das Rückenmark und/oder umliegende Nerven des Hundes.

Ein Bandscheibenvorfall beim Hund ist wie schön erwähnt häufig rassebedingt. So können Hunde mit besonders kurzen Beinen oder einem langen Rücken auch schon im mittleren Alter einen Bandscheibenvorfall bekommen. Der lange Rücken belastet die Bandscheiben zum einen stärker, zum anderen neigen diese Rassen auch zu einer frühen Arthrose und somit einem Elastizitätsverlust der Bandscheiben. Dadurch verlieren die Bandscheiben frühzeitig ihre Pufferfunktion.

Welche Symptome ein Bandscheibenvorfall beim Hund verursacht, hängt davon ab, wie stark die Bandscheibe in den Wirbelkanal vorfällt und an welcher Stelle der Wirbelsäule er auftritt. Zunächst kommt es meist nur zu einer Vorwölbung der Bandscheibe (Protrusion) in den Wirbelkanal. Dies ist für den Hund meist schmerzhaft. Schmerzen sind oft das erste Anzeichen einer Bandscheibenerkrankung. Häufig ist auch der Bewegungsdrang des Hundes aufgrund der Schmerzen deutlich eingeschränkt. Fällt dann komplettes Bandscheibengewebe vor (Extrusion), kann sich der Bandscheibenvorfall beim Hund zum Beispiel durch Lähmungserscheinungen an den Vorder- oder Hinterbeinen mit Nachschleifen der betroffenen Gliedmaße, starken Schmerzen und eine erhöhte Schmerz- und Druckempfindlichkeit äußern. In manchen Fällen sind ein steifer Hals sowie eine unnatürliche Haltung des Rückens, etwa ein Buckel, Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall beim Hund. Wenn das Bandscheibengewebe auf die Nerven drückt, die für die Kontrolle der Blasen- und After-Schließmuskeln zuständig sind, kann eine Inkontinenz beim Hund die Folge sein.

Teggys Familie entschied sich für eine Operation in der Tierklinik Gießen. Aufgrund fleißiger Präventionsarbeit in unserer Tierphysiotherapie, war Teggy für die Operation gut gerüstet und seine Rehabilitation ist um einiges leichter und schneller als bei einem nicht vorbereiteten Patienten. Auf dem Hydrotrainer ist unser Patient mittlerweile schon fast wieder der alte Teggy, auf dem Boden beginnt er jetzt mit seinen ersten sicheren Schritten.

Lieber Teggy, bleib so zäh und tapfer wie du bist, du machst deiner Rasse alle Ehre! Schön, dass deine ganze Familie so toll zusammenhält und alle an deiner Genesung mitarbeiten. Weiter so!