Keks kam kurz vor Weihnachten zu uns ins TGZ. Er hatte morgens mit einem Stock gespielt und verhielt sich nach ein paar Stunden unnormal. Er wollte nichts fressen, röchelte (kein Husten) und zitterte beim Anfassen. Beim Schlucken krampfte er und speichelte insgesamt sehr viel. Keks wurde dann bei uns auf die geschilderten Symptome hin untersucht:
In der Magenregion war Keks sehr schmerzempfindlich und die gesamte Magenregion war äußerst angespannt. Er zuckte bei der Untersuchung immer wieder zusammen. Seine Temperatur war normal, genauso wie seine Atmung. Bei der Untersuchung des Maul- und Rachenraumes konnte nichts gefunden werden, allerdings zog Keks beim Abtasten der Kehlkopfregion die Lefzen hoch, ansonsten konnten wir aber keine Schwellung feststellen.
Keks wurde zur weiteren Diagnostik ohne Sedierung geröntgt, wo wir Schwellungen am Kehlkopf feststellten, eine Fraktur des Zungenbeinastes nicht 100% ausschließen konnten und diverse Fremdkörper im Magen-/Darmtrakt fanden. Um weitere Verletzungen ausschließen zu können bestellten wir Keks für den nächsten Tag ein, um eine Endoskopie durchzuführen und noch einmal schwierige Körperbereiche unter Sedierung röntgen zu können. Bis zum nächsten Tag empfahlen wir ausschließlich äußerst weiches Futter, ggf. mit Sauerkraut zu füttern und ausreichend Wasser zur Verfügung zu stellen und leichte Bewegung, um die Stauung vom Kot im Dickdarm zu lösen.
Als uns Keks am nächsten Tag wieder besuchte, machte er einen guten Eindruck und auch sein Frauchen teilte uns mit, dass er einen vitalen Eindruck machte. Auch die Endoskopie und das Röntgen ergaben keine neuen besonderen Befunde. Aber nach weiterer Diagnostik aus einer veränderten Perspektive konnten wir unter dem rechten Zungengrund eine 4,5 cm tiefe Pfählungsverletzung entdecken und diese entsprechend versorgen.
Bereits zwei Tage später war der Heilungsprozess im erwartenden Fortschritt, so dass wir wenige Tage später die volle Genesung bei Keks attestieren konnten. Wir sind sehr froh, dass es ihm wieder gut geht!
❗❗ ❗ Daher unsere ausdrückliche Bitte zum Thema „Stöckchen spielen“:
Es spricht nichts dagegen, dass bei einem Spaziergang mal ein Stock getragen wird. Aber damit spielen, sie werfen oder Stöckchenspiele zwischen mehreren Hunden birgt ein sehr großes Verletzungspotential und ist absolut tabu. In den meisten Fällen gibt es nicht so ein gutes Happy End wie bei unserem Patienten Keks!