Wer hätte das gedacht – eine Granne mitten im Februar! So staunten auch wir, als der kleine Sheltie Ian zu uns in die Praxis kam. Seiner Hundemama fiel nämlich auf, dass sich der gerade mal 5 Monate alte Ian anders verhielt als sonst. Sie berichtete uns, dass er den Kopf schief halten und auch öfters schütteln würde. Als wir daraufhin seine Ohren untersuchten, konnten wir tief im rechten Ohr eine Granne finden und demzufolge entfernen. Zum Glück war Ians Hundemama so aufmerksam und bemerkte, dass etwas nicht in Ordnung war, da die Granne bereits eine kleine Entzündung ausgelöst hatte. Bei einer Nichtbehandlung hätte dies schnell zu einer Mittelohrentzündung geführt.. So erhielt Ian nach der Behandlung entsprechende Ohrentropfen sowie ein Antibiotikum und war nach kurzer Zeit wieder beschwerdefrei.

Grannen sind für Tiere generell gefährlich. Die borstigen Pflanzenteile sind an verschiedenen Getreidearten und Gräsern zu finden. Bei Kontakt bleiben sie mit ihren Widerhaken im Fell hängen und sind nur schwer zu entfernen. Von dort können sie mit ihren scharfen Spitzen in die Haut eindringen und Infektionen, Entzündungen oder Abszesse verursachen. Beliebte Körperstellen für Grannen sind die Ohren, die Pfoten, die Nase und überall, wo die Haut besonders dünn ist (Achseln, Leisten). Sie können aber auch durch Öffnungen wie Nase, Maul und Ohren in den Körper eines Tieres eindringen und zu inneren Verletzungen führen.

Was man als Hundebesitzer beachten sollten:

🐾Grannen lieben langes Fell! Ein langes Haar sollte regelmäßig gebürstet und im Pfotenbereich kurzgehalten werden (erleichtert die Pflege und Kontrolle auf Fremdkörper).

🐾Vor allem in den wärmeren Monaten (Hauptzeit für Grannen) sollte das Fell nach dem Gassigehen auf Fremdkörper, wie z.B. Grannen, abgesucht werden.

🐾Grannen müssen nicht immer sichtbar sein – sie können schnell in die Nase oder ins Ohr gelangen, ohne dass man sie von außen sieht.

🐾Auch im Winter können Grannen aktuell sein! Wenn Ihr Hund nach dem Spaziergang verstärkt niest, sich schüttelt, kratzt oder leckt, sind dies typische Anzeichen dafür, dass sich irgendwo eine Granne versteckt.