Fred, eine französische Bulldogge, ist aufgrund unseres Schwerpunktes „Augenheilkunde“ seit ca. einem Jahr bei uns mit seinen rassebedingten Augenproblemen in Behandlung. Von seinem Haustierarzt in Olpe wurde er immer eng betreut, da seinem Frauchen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen äußerst wichtig waren.

Als uns Fred Anfang April aufgrund eines Augenproblems vorgestellt wurde, war sein allgemeiner Zustand äußerst schlecht. Sein Frauchen berichtete uns, dass er schon länger unkontrolliert urinierte, gefolgt von krampfartigen Anfällen und Blut bei ihm im Urin war. Dies wurde auch schon von seinem Haustierarzt bereits medikamentös behandelt, aber ohne sichtbaren Erfolg. Wir konnten dann neben einem Hornhautdefekt eine anhaltende Prostatitis bei Fred feststellen, weshalb wir einen OP-Termin nicht nur für sein Auge, sondern auch für eine Kastration vereinbarten.

Da es Fred aber zunehmend schlechter ging, kam er wenige Tage später wieder zu uns. Wir untersuchten ihn erneut und erstellten Röntgenbilder sowie Ultraschallaufnahmen, wobei wir dann einen riesigen Milztumor entdeckten, der bereits die Größe einer Apfelsine erreicht hatte. Sofort starteten wir eine Notoperation, um den Tumor schnellstmöglich zu entfernen und auch gleichzeitig die geplante Kastration durchzuführen. Bei der Operation stellte sich heraus, dass der Tumor aufgrund eines geplatzten Gefäßes bereits in die Bauchhöhle blutete und kurz vor dem Platzen stand. Glücklicherweise konnten wir die Blutung in der NOT-OP stoppen und den Milztumor entfernen. Im Anschluss daran haben wir dann noch bei der Kastration einen bösartigen Tumor im Hodensack entdeckt, den wir auch beseitigen konnten. Während der OP haben wir uns dann entschlossen, auch die defekten Hornhautareale zu bearbeiten, so dass aus einer Operation eine 4-fach OP entstand, die Fred den Umständen entsprechend gut überstand.

Da Fred aber kurz vor seiner Notoperation noch eine Epilepsie entwickelte und aufgrund seiner OP unter einer starken Blutarmut litt (aufgrund der Milizentfernung nicht unnormal), haben wir ihn sicherheitshalber zur Überwachung in eine Klinik überwiesen. Dort wurde er aufgrund der Epilepsie medikamentös eingestellt. Leider zu Beginn etwas zu hoch, weshalb er dann beim Gehen stark torkelte. Die Dosierung haben wir dann angepasst und jetzt läuft Fred wieder wunderbar!
Allgemein geht es Fred mittlerweile wieder richtig gut. Es wurden alle Fäden gezogen, das Auge ist verheilt und er ist wieder munter.

Wir sind sehr dankbar, dass Fred alles so gut überstanden hat und bedanken uns ganz herzlich bei Freds Familie für das entgegengebrachte Vertrauen. Fred ist definitiv unser Patient des Monats und wir wünschen ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute!