Diesen Start ins Wochenende wünscht man niemanden!
Am Freitag Abend wurde der Berner Sennen-Mischling ,,Kalle“ mit einem Wort wörtlich -großem- Problem in unserer Praxis vorstellig. Am Tag zuvor hatte der junge Rüde einen Kauknochen aus der Tierhandlung gefressen, welcher ihm im Nachgang große Probleme bereiten sollte. Noch zu Hause erbrach er einige Male, leider fehlten jedoch einige Knochenstücke.
In unserer Praxis wurde Kalle sofort geröntgt und festgestellt, dass ein sehr spitzes und großes Knochenstück diagonal im Magen lag.
Nach diesem Befund war klar, der Fremdkörper musste durch eine Operation entfernt werden, um innere Verletzungen zu verhindern.
Leider konnte die Entfernung des Knochen nicht minimalinvasiv ( durch die Entfernung mittels eines Endoskops) durchgeführt werden, da die Gefahr der Oesophagusperforation, durch die Spitze und Länge des Knochens, zu hoch war.
Glücklicherweise konnten unsere Operateure den Knochen ohne Komplikationen entfernen und Kalle ist wieder außer Gefahr.
Die Fremdkörperaufnahme bei Hunden ist ein immer wieder auftretendes Problem. Als allgemeine Information wollen wir Ihnen gerne mit auf den Weg geben, dass Sie im Falle einer ungewollten Aufnahme immer schnellstmöglich reagieren sollten.
Ein Fremdkörper erledigt sich leider selten von alleine und meist bringt das Abwarten der Situation fatale Folgen mit sich. Gummi z.B. wird im Magensaft hart und passiert meist nicht von alleine den Weg in den Darm..
Dafür haben wir einige wichtige Fakten:
-Sollte ein Hund zur Fremdkörperaufnahme neigen, raten wir Ihnen dringend diesen Trieb durch gezieltes Training zu unterbinden. Sie können Hilfsmittel wie z.B. eines Maulkorb in dieser Zeit nutzen. Maulkorb ist jedoch nicht gleich Maulkorb. Wählen Sie für dieses Training einen Maulkorb mit Fremdkörperaufnahme-Schutz, der dem Hund trotzdem das Trinken ermöglicht.
-In den ersten 2 Stunden nach Fremdkörperaufnahme ist es uns möglich, Ihren Hund erbrechen zu lassen. So können ggf. Operationen verhindert werden. Ausnahmen sind Fremdkörper wie z.B. spitze oder scharfe Gegenstände die eine Oesophagusperforation begünstigen könnten. Rät ihr TA Ihnen am Telefon zu dieser Variante, geben Sie Ihrem Hund bitte vor dem Besuch noch etwas Futter, so ist das Erbrechen des Fremdkörpers besser garantiert. Sauerkraut (ohne Alkohol) bindet sich gut um Fremdkörper herum und kann den Magen vor Verletzungen schützen.
-Hat Ihr Tier einen FK aufgenommen, der eine eventuelle Operation mit sich zieht, lassen Sie den Hund bitte auf jeden Fall nüchtern.
-Sollte Ihr Hund Gift aufnehmen fahren Sie UNVERZÜGLICH zu Ihrem Tierarzt und bringen wenn Möglich die Packung zum Nachlesen der Inhaltsstoffe mit ( z.B. Rattengift oder Kühlwasser..) Falls vorrätig können Sie Ihren Hund mit Kohletabletten anbehandeln.
-Thema Knochen: Ein mittlerweile absolutes NO-GO.. in der Fütterung eines Haustieres. Wir raten dringlichst dazu, die Fütterung von Knochen absolut einzustellen. Neben den Verletzungen von Magen-Darm, leiden immer wieder viele Tiere an schmerzhaftem Knochenkot.
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.
Lieber Kalle, wir wünschen dir weiterhin gute Genesung und bitten dich dringlichst darum, deinen lieben Besitzern nicht wieder so einen großen Schrecken einzujagen.
Dein TGZ-Team!